Spendenverdopplungsaktion


Fatima ist eine zurückhaltende, sehr angepasste junge Frau von 18 Jahren. Im Alter von 2 Jahren war sie schon einmal mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder aufgrund schwerer körperlicher und seelischer Misshandlung im Frauenhaus. Hier zeichnete sich schon ab, dass Fatima eine untergeordnete Stellung einnehmen musste. Ihr Bruder drangsalierte sie häufig ohne von der Mutter ermahnt zu werden. Nach der Trennung der Eltern und dem Einzug in eine eigene Wohnung lebte sie mit ihrem Bruder und ihrer Mutter zusammen. Um nicht in die Türkei abgeschoben zu werden, musste die Mutter arbeiten gehen und ihre Familie durch Putzjobs zu ernähren. Fatima besuchte einen Ganztagskindergarten und machte dort gute Fortschritte. Nach drei Jahren ließ die Mutter den misshandelnden Vater wieder in die Wohnung einziehen, ohne die Ängste und Bedenken der Kinder zu berücksichtigen. Die Gewalt ging von da an weiter. Fatima wurde sowohl von ihrem Vater als auch von ihrem Bruder geschlagen und gedemütigt. Mit 16 Jahren schaffte sie mit Ach und Krach ihren Hauptschulabschluss. Sie fand keine Lehrstelle und versuchte daraufhin ihren Realschulabschluss nachzumachen.
Aufgrund ständiger Gewalteskalationen, bei denen sie für den Schutz der Mutter zuständig war, brach sie die Schule wieder ab. Aus Angst um ihre Mutter war es ihr nicht möglich zu gehen. Seelisch und körperlich ging es ihr immer schlechter. Einer vom Arbeitsamt angebotenen Maßnahme konnte sie kaum noch nachkommen.
Als sie es gar nicht mehr aushielt, flüchtete sie zu einer Freundin, deren Mutter sie an das Osnabrücker Frauenhaus vermittelte.

Diese traumatischen Erlebnisse in der Kindheit und Jugend sind prägend. Sie bestimmen das weitere Leben junger Migrantinnen im Frauenhaus.
Vielen droht Zwangsverheiratung und ein ungeklärter Aufenthaltstatus kommt als zusätzliche Belastung hinzu. Wenn diese jungen Frauen durch Flucht der Gewalt ein Ende setzen, müssen sie den Kontakt zu ihren Familien vollständig abbrechen. Eine Ersatzfamilie gibt es nicht. Nur die Solidargemeinschaft des Frauenhauses bleibt als schützendes und stützendes Umfeld übrig.
Oftmals sind die Auswirkungen der Gewalt so gravierend, dass diese „Mädchen“ ihren Alltag kaum allein bewältigen können und sie besondere und intensive Unterstützung und Begleitung benötigen.
Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses wollen die jungen Frauen durch spezielle Angebote stabilisieren und mit ihnen eine Perspektive für ihr weiteres Leben entwickeln. Dafür ist ein regelmäßiges Gruppenangebot speziell für die jungen Bewohnerinnen notwendig.
Inhalte des Gruppenangebotes sollen neben Freizeitaktivitäten wie Reiten, Schwimmen und Kochen auch Aufklärungs- und Präventionsarbeit z.B. im Bereich Sexualität und Verhütung sein.

Leider ist die Finanzierung des Angebotes aus dem knappen Etat des Frauenhauses nicht zu leisten. Um den jungen Frauenhausbewohnerinnen während ihrer Stabilisierungsphase eine Perspektive für ein gewaltfreies Leben aufbauen zu können, sind die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses auf ihre Spende angewiesen.

Die Bethe-Stiftung unterstützt unsere Arbeit mit den jungen Bewohnerinnen mit einer Spendenverdopplungsaktion im Zeitraum vom 7.07.09 bis zum 6.10.09. Jede Einzelspende bis zu einer Höhe von 2000 Euro, die in dieser Zeit unter dem Stichwort „Angebot für junge Frauen“ auf unser Konto bei der Sparkasse Osnabrück, Konto 41723, BLZ 26550105 eingeht, wird bis zu einer Summe von 6000 Euro verdoppelt.

Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an uns wenden!

Ansprechpartnerin:

Anne Löckener
info@frauenhaus-os.de

Wir hoffen, dass viele Menschen diese Aktion unterstützen und wir bereits in den Sommerferien mit den ersten Angeboten beginnen können.
geschrieben am Dienstag, 7. Juli 2009

© Autonomes Frauenhaus Osnabrück
Tel.: 0541/65400
Fax: 0541/65499

Spendenkonto Sparkasse Osnabrück
BLZ 265 501 05 Konto 41 723